Warum sollte man den Zuckerkonsum reduzieren?

Der durchschnittliche Zuckerkonsum in Deutschland liegt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung weit über den empfohlenen Mengen. Ein exzessiver Zuckerkonsum kann zu einer Vielzahl von negativen Auswirkungen führen, wie zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) sowie einer "Fettleber".
Darüber hinaus kann er die Entwicklung von Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes fördern und indirekt das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöhen. Zudem trägt ein übermäßiger Zuckerkonsum zur Entstehung von Zahnkaries bei.
Zucker schlecht

Das Risiko für die Entstehung von Übergewicht und Fettlebererkrankungen


Besonders ein häufiger und hoher Konsum von zuckerhaltigen Getränken erhöht das Risiko für Gewichtszunahme und die Entwicklung von Adipositas. Im Gegensatz zu zuckerhaltigen Speisen tragen Getränkezucker nicht zur Sättigung bei. Der Körper verwertet den Zucker schnell und speichert ihn für später. Zunächst werden die Glykogenspeicher in Leber und Muskeln aufgefüllt, bevor der Körper den Zucker in Fett umwandelt und als Fettdepot speichert. Gleichzeitig signalisieren hohe Insulin- und Blutzuckerwerte, dass genug Energie im Körper vorhanden ist und das Fett im Speicher bleiben kann.

Wenn man weiterhin viel Zucker konsumiert und sich wenig bewegt, wird der Körper immer mehr Fett einlagern und vorhandene Fettdepots nicht abbauen. Ein ungleiches Verhältnis zwischen Zuckeraufnahme und -verbrauch führt dazu, dass der überschüssige Zucker in Fettzellen eingelagert wird. Diese Fettzellen vermehren sich nicht nur im Fettgewebe, sondern auch in der Leber und können somit eine Vergrößerung der Leber, auch bekannt als nichtalkoholische Fettleber, verursachen.

 

Förderung von Stoffwechselerkrankungen

Wer regelmäßig übermäßig viel Zucker zu sich nimmt, begünstigt damit langfristig die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, erhöhten Triglyzeridwerten (Hypertriglyzeridämie) sowie Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen.

Diese Krankheiten treten häufig infolge von Übergewicht und nichtalkoholischer Fettleber auf. Die Beimischung von industriell hergestelltem Fruchtzucker (Fruktose) in vielen Lebensmitteln wie Fruchtgummis, Desserts, Gebäck und insbesondere Softdrinks kann auch zu einer erhöhten Produktion von Harnsäure bei der Umwandlung in der Leber führen. Ein hoher Harnsäurespiegel kann wiederum die Entwicklung von Gicht begünstigen.

Diabetes Zuckerkonsum

Karies als unmittelbare Konsequenz

Kindern wird bereits frühzeitig vermittelt, dass übermäßiger Zucker- und Süßigkeitenkonsum sich negativ auf die Zahngesundheit auswirkt. Das liegt daran, dass die Bakterien im Zahnbelag den Zucker zu Säure umwandeln, welche den Zahnschmelz angreift und dadurch Karies verursachen kann. Wenn wir vermehrt Zucker durch Nahrungsmittel und gesüßte Getränke aufnehmen und die Zahnhygiene nicht ausreichend ist, steigt das Risiko für Zahnkaries signifikant an.


Risikofaktor für Krebs

Das Deutsche Krebsforschungszentrum und ähnliche Institutionen sprechen von einem indirekten Zusammenhang zwischen Zucker und Krebsrisiko, da eine erhöhte Zuckeraufnahme die Entstehung von Übergewicht begünstigt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein zu hoher Zuckerkonsum nicht der einzige Faktor für Gewichtszunahme ist.

Zusätzlich spielen eine zu fettreiche Ernährung, exzessiver Alkoholkonsum sowie ein Mangel an Bewegung eine bedeutende Rolle. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass Übergewicht und insbesondere Adipositas das Risiko für mindestens dreizehn Arten von Krebs erhöhen können. Daher empfiehlt auch die Deutsche Krebsgesellschaft, den Zuckerkonsum im Rahmen einer gesundheitsförderlichen Ernährung zu reduzieren.